Max Peschek
Anstreicher. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Max Peschek wurde am 19.10.1886 in Rumburg (Böhmen) geboren. Er arbeitete als Anstreicher in Wien.
Mitglied einer kommunistischen Betriebsorganisation
Max Peschek war Mitglied der kommunistischen Betriebsorganisation der Firma Austro-Fiat (Wien-Floridsdorf).
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 24. 6. 1941 wurde Max Peschek verhaftet und am 29. 9. 1942 gemeinsam mit Robert Mikes, Ferdinand Platzer, Anton Strömer und Friedrich Zach (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 18.12.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Schreiben der Gestapo Wien ans Reichsicherheitshauptamt Berlin, vom 19. 10. 1942
„Unter dem Gesichtspunkt, dass ein umfassendes, sofort abgelegtes und reumütiges Geständnis als besonderer Milderungsgrund anzusehen wäre, könnte bei den Verurteilten Max Peschek [und] Ferdinand Platzer einer gnadenweisen Umwandlung der Todesstrafe in eine langjährige Zuchthausstrafe nähergetreten werden, weil diese beiden Personen bei ihrer ersten Vernehmung ein rückhaltloses, umfassendes Geständnis abgelegt und dadurch durch ihre Angaben zur Aufrollung der gegenständlichen kommunistischen Organisation wesentlich beigetragen haben.“
Denkmal
Sein Name steht auf dem 1949 enthüllten Denkmal der Firma ÖAF-Gräf & Stift in Wien-Floridsdorf, jetzt in Wien-Liesing (Brunner Straße).
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien